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Hinweise für die Montage von Resin-Bausätzen

Die Vorteile von Resin-Modellbausätze sind:
  1. Ein sehr hoher Detaillierungsgrad, sodaß Backsteine, Nagellöcher, Holzmaserung, Scharniere usw. maßstabsgerecht dargestellt werden können.
  2. Realistische Effekte, wie schiefe Dachpfannen, durchgesackte Dächer, Risse in Mauern usw. können modelliert werden.
  3. Fenster lassen sich in Siebdrucktechnik erstellen.
  4. Eine geringere Zahl von Einzelteilen müssen montiert werden, was Zeit spart und den Vorteil hat, daß kleine Details nicht extra montiert werden müssen. Man hat dadurch weniger Fugen und Klebestellen.

Die Fertigungstechnik von Resin-Bausätzen unterscheidet sich von herkömmlichen Produktionsmethoden. Beim Guß können Teile verbiegen und eventuell entstehen Luftbläschen. Dies ist jedoch kein Problem, da verbogene Teile nach Eintauchen in sehr heißes, beinahe kochendes Wasser (Vorsicht!) einfach zurechtgebogen werden können. Luftbläschen lassen sich dagegen leicht mit Modellbauspachtelmasse auffüllen.

Zusammenbau

Achtung! Bitte lesen Sie diese Baubeschreibung sorgfältig.

Werkzeuge und Materialien

Zum Bauen der Modelle empfehlen wir Ihnen die foigenden Werkzeuge und Materialien: Skalpellmesser mit zugehörigen Heft von Swann Morton oder X-acto, Schleifpapier Körnung 80 oder 100, und 220 oder 240, ein Satz Schlüsselfeilen, Sekundenkleber, Hobbyspachtelmasse von Revell oder Tamiya, Klebeband und eine Schere.

Schritt 1:
Kontrollieren Sie, ob der Bausatz vollständig ist.

Schritt 2:
Entfernen Sie die Einzelteile von der Gußhaut. Wenn die Gußhäute zu dick sind, um sie einfach abzubrechen, muß die unbearbeitete Rückseite mit Schleifpapier (Körnung 80 oder 100) geschliffen werden. Die Rückseite wird dann so lange geschliffen, bis die Häute von selbst aus den Fensteröffnungen herausfalien und/oder bis daß der sogenannte "scharfe" Rand weggeschliffen ist. Dies ist der Rand, der beim Gußprozeß entsteht.

Drücken Sie beim Schleifen nicht zu hart auf, sonst entstehen unebene Flächen. Beachten Sie, daß das Schleifpapier absolut flach und ohne Unebenheiten aufliegt. Denken Sie an Staubschutz, oder schleifen Sie mit Wasser und Naßschleifpapier. Schleifen Sie das Einzelteil mit kreisenden Bewegungen.

Schritt 3
Arbeiten Sie gemäß der Bauzeichnung. Fügen Sie die Einzelteile zuerst ungeleimt zusammen und beheben Sie dabei eventuelle Probleme. Durch leichtes Schleifen der einander berührenden Ränder mit Schleifpapier (Körnung 220 oder 240) entsteht eine bessere Klebeverbindung. Leichtes Schleifen bedeutet: den Glanz abschleifen, nicht mehr, da sonst die Paßform angegriffen wird. Wenn alles gut paßt, benetzen Sie den Kleberand dünn mit Kleber.

Kleinere Ritze können mit Modellbauspachtelmasse ausgefüllt werden. Arbeiten Sie beim Beseitigen der Ritze sorgfältig und genau, nun ist das noch möglich. Wenn das Modell einmal bemalt ist, ist es jede Änderung oder Nacharbeit um ein vielfaches aufwendiger.

Beim Bauen eines Hauses müssen Sie beim Aufsetzen des Daches besonders aufpassen. Setzen Sie es erst ohne Kleber zusammen. Klebeband erweist sich dabei als nützliches Hilfsmittel. Nachdem die Dachhälften eingesetzt wurden und alles paßt, wird eine Dachhälfte wieder abgelöst. Achten Sie darauf, daß die andere Dachhälfte auf ihrem Platz bleibt.

Geben Sie auf die Dachhälfte etwas Kleber und setzen Sie sie auf ihren Platz zurück, aber ohne den First des Daches an der anderen Dachhälfte festzukleben. Danach wird die andere Hälfte abgenommen, mit Kleber bestrichen und wieder eingesetzt. Zuletzt werden Schornsteine, die übrigen Details und eventuell geätzte Einzelteile befestigt.

Vor dem Einsetzen der Fenster muß das Modell zuerst bemalt werden.

Farbgebung

Werkzeuge und Materialien

Lack, Terpentin, Pinsel, ein Brettchen aus Sperrholz und ein alter Lappen. Ein Airbrush ist nicht erforderlich.

Verwenden Sie nie glänzende Lacke, sondern nur Mattlack. Wir empfehlen Lacke von Revell oder Humbrol. Die Hersteller dieser Lacke empfehlen, zuerst die Farbe in der Dose gründlich umzurühren. Wir raten Ihnen jedoch davon ab. Verfahren Sie besser so: Holen Sie mit einem Stäbchen ein Klümpchen Lack vom Boden der Dose und streichen Sie dieses auf das Sperrholzbrett. Versuchen Sie so wenig Öl wie möglich - das meist deutlich sichtbar oben auf der Farbe liegt - mit der dicken, ursprünglichen Farbe zu mischen. Dieses Öl ist meist für dem Glanz der matten Lacke verantwortlich. Verdünnen Sie nun das dicke Lackklümpchen, indem Sie mit dem Pinsel Terpentin hinzufügen. Mit demselben Pinsel rühren Sie die Farbe an, bis sie gut streichbar und deckend ist. Durch Ausprobieren können Sie am besten feststellen, wann die Farbe dünn genug ist.

Es empfiehlt sich, alles erst an einem alten "Übungsmodell" auszuprobieren. Bemalen ist nicht schwierig, aber Sie müssen zuerst das richtige Gefühl dafür bekommen.

Das Malbrettchen ist ein Sperrholzbrett mit zwei Aufgaben: Zum ersten zieht das noch vorhandene Öl aus der Farbe in das Brettchen ein, zum zweiten dient das Brettchen als Palette. Benutzen Sie immer dasselbe Brettchen, denn je mehr alte, harte Farbschichten darauf sind, um so besser erfüllt das Brettchen seinen Zweck.

Die Pinsel sind das wichtigste Werkzeug für eine gute Malerarbeit. Beginnen Sie Ihre Arbeit nie mit einem abgenutzten Pin3el, denn damit schaden Sie Ihrer Arbeit. Ein guter Pinsel muß nicht unbedingt ein teurer Pinsel sein. Wichtig ist aber die richtige Form.

Wenn die Haare der Pinselspitze auseinanderstehen, muß man einen neuen Pinsel benutzen. Wenn Sie die Pinsel nach Gebrauch mit Terpentin und danach mit Seifenlösung reinigen und anschließend noch in Vaseline drehen, können Sie die Pinsel lange benutzen. Drehen Sie die in Vaseline getauchten Pinselhaare zwischen Ihren Fingern zu einer Spitze, wie die Abbildung zeigt.

Das Bemalen des Modells

Bemalen Sie zuerst die großen Flächen. Meist sind das bei Häusern die Mauern und die Dächer und bei Schiffen der Rumpf und das Deck. Nehmen Sie für die großen Flächen einen größeren Pinsel. Je größer der Pinsel, desto weniger Striche muß man machen, und um so gleichmäßiger wird die bemalte Fläche. Eine goldene Regel: Verwenden Sie stets den größtmöglichen Pinsel für die Art der Arbeit, die Sie durchführen (das kann also auch ein ganz kleiner Pinsel sein). Wenn die Flächen deckend bemalt sind, sollten Sie die Farben zwei Tage lang trocknen lassen. Wenn Sie nicht solange warten wollen, schlagen wir vor, an zwei Modellen gleichzeitig zu arbeiten. Beginnen Sie Modell Nr. 2 zu kleben, wenn Modell Nr. 1 sich im Trocknungsprozeß befindet.

"Verschmutzen" des Modells (Weathering)

Nachdem das Modell getrocknet ist, beginnt man es so zu bearbeiten, daß es älter erscheint. Wir behandeln hier nur drei Techniken, obwohl es viele Dutzende von Techniken und Varianten dieser Techniken gibt. Mit diesen drei Techniken sind Sie jedoch bereits in der Lage, sehr gute Resultate zu erzielen, die den herkömmlichen vorgefärbten Modellbauprodukten weit überlegen sind.

Allgemein:
Bei der Auswahl der Technik, die Sie zum Altern der Modelle treffen, spielen viele Faktoren eine Rolle: Der Zustand, in dem sich das Vorbild befindet, sein Alter, Erhaltungszustand usw. Es empfiehlt sich, sich Beispiele in der Realität anzusehen. Sie werden dann bestimmte Gesetzmäßigkeiten entdecken. Sie werden auch viele Arten der Verschmutzung entdecken und feststellen, daß zum Beispiel eine alte Mauer einen ganz anderen Charakter als eine neue Mauer hat. Wenn eine Mauer verputzt ist, spielt das Alter der Mauer keine Rolle mehr, sondern es kommt auf das Alter des Putzes an.

Die Trockenpinseltechnik
Benutzen Sie einen etwas gröBeren (älteren) Pinsel, und schneiden Sie dessen Haare so ab, daß ungefähr noch 5mm Haare stehenbleiben. Dadurch ähnelt der Pinsel einer etwas härteren Bürste. Entnehmen Sie nun der Farbbüchse ein Klümpchen beispielsweise weißer Farbe und tupfen Sie die Haarspitzen des "Bürstenpinsels" in die unverdünnte Farbe. Der Pinsel muß zuvor absolut trocken sein. Danach streichen Sie den Pinsel auf dem Brettchen nahezu trocken. Streichen Sie nun leicht über die Unebenheiten des Modells. Es müssen jetzt weiße Spuren auf den Unebenheiten (zum Beispiel den Fugen) zurückbleiben. Sollte das Modell weiße Flecken bekommen, dann ist der Pinsel noch zu naß, sehen Sie keine Spuren, dann ist der Pinsel zu trocken.

Auch hier gilt wieder: Probieren Sie die Technik zuerst einmal an einem Übungsobjekt aus. Wenn es beim echten Objekt mißlingt, können Sie die weißen Flecken mit Terpentin wieder entfernen. Jetzt werden Sie auch die Notwendigkeit der Trocknung des Untergrundes erkennen!

Warten Sie nicht zu lange mit der Entfernung eines Flecks, und reiben Sie auch nicht zu lang mit einem Pinsel oder Lappen über die untere Farbschicht, weil sie sich schließlich doch auflöst. Wird die Spurenformung geringer, dann müssen Sie frische Farbe auf den Pinsel geben und den Vorgang wiederholen. Nachdem Sie es eine Weile geübt haben, werden Sie feststellen, daß Sie gute Ergebnisse erzielen. Die Farbe muß ungefähr eine Stunde lang trocken.

Die verschmutzende Terpentintechnik
Sie nehmen einen großen Pinsel mit normalen Haaren und benetzen diesen mit Terpentin. Mit den Haarspitzen tippen Sie kurz in beispielweise grüne Farbe. Auf dem Brettchen mischen Sie diese Substanzen. Danach tauchen Sie den Pinsel auf dem sich nun eine grüne Farblösung befindet, wieder kurz in Terpentin und streichen rasch in einem Pinselstrich die ganze Fläche mit dem verunreinigten Terpentin so ein, daß die gesamte Fläche feucht ist. Streichen Sie nicht zu oft über diese Fläche, da sich sonst die bereits getrocknete Farbe wieder anlöst.

Das Terpentin fließt jetzt gleichmäßig inund umDetails und hinterläßt nach dem Trocknen einen grünen Ansatz: Algen!

Wenn Sie mit matter Farbe gearbeitet haben, wird auch der Ansatz matt sein. Hinterläßt das verunreinigte Terpentin einen Glanz, so können Sie diesen Fleck wiederum mit Terpentin anfeuchten und danach mit einem trockenen Lappen abtupfen.

Auch diese Methode sollten Sie zunächst wieder an einem Übungsobjekt probieren. Die Trockenzeit beträgt ca. 1 Stunde.

Die Tamponiertechnik
Diese Technik ist speziell für verputzte oder betonierte Flächen geeignet. Das Tamponieren beginnt erst, nach dem die Flächen in der gewünschten Grundfarbe gestrichen sind. Tauchen Sie den großen Pinsel, die Sie bei der Trockenpinseltechnik benutzt haben, in unverdünnte Farbe (meist weiße oder betonfarbene Farbe). Halten Sie den Pinsel senkrecht zum Objekt und tupfen bzw. stempeln nun mit den Spitzen der Pinselhaare die gesamte Fläche. Wenn Details, die eine andere Farbe bekommen sollen, durch das Tamponieren zu viel von der Grundfarbe abbekommen haben, können Sie die Farbe mit einem mit Terpentin befeuchteten Pinsel wieder abtragen.

Das Bemalen von Details

Nachdem die großen Flächen gealtert wurden, können nun die Details bemalt werden. Für größere Details verwendet man einen größeren, für feine Details einen kleineren Pinsel. Unabhängig davon ist eine ruhige Hand enorm wichtig.

Dazu ein paar Tipps: Halten Sie mit einer Hand das Objekt fest, während Sie sich mit der Handkante der "Malhand" auf einer geeigneten Unterlage - beispielsweise ein Buch - abstützen. Beim Bemalen der feinen Details halten Sie den Atem an - Sie haben jetzt eine besonders rihige Hand!

Besondere Aufmerksamkeit wollen wir noch dem schwierigsten Teil der Detailbearbeitung widmen: Fensterrahmem und Türen. Beim Bemalen der Fensterrahem dürfen Sie die Wände nicht berühren. Beim Bemalen der Türen wiederum nicht die Rahmen der Türfenster. Kein Problem, wenn Sie sich an die zwei "goldenen Regeln" halten:

  1. Halten Sie das Objekt in die richtige Richtung für den Pinselstrich und passen die die Lage des Objektes gegebenenfalls durch Drehen immer wieder an. Beim Bemalen eines Fensterrahmens werden Sie viermal die Richtung wechseln müssen.

  2. Beginnen Sie mit dem Malen, in dem Sie von einer Ecke zur nächsten Ecke malen. Beginnen Sie nun in der zweiten Ecke und malen zur dritten Ecke usw.

Nachdem Sie die obere Seite des Fensterrahmens gestrichen haben, fahren Sie mit der Innenseite fort. Mit einem guten, spitzen Pinsel werden Sie die Wände nicht berühren!

Das Bemalen der Türen erfolgt im Prinzip ebenso. Zur Vereinfachung können Sie den Innenseiten der Türfenster die selbe Farbe geben, wie dem Türblatt.

Eventuell können Sie danach die gut durchgetrocknete Teile mithilfe der Alterungstechniken 1 und 2 nacharbeiten. Dadurch werden die Farben gedämpft und laufen etwas mehr ineinander über. Dieses läßt das Modell noch realistischer erscheinen.

Das Einsetzen der Fenster

Nachdem Sie die Malerarbeiten beendet haben und alles gut durchgetrocknet ist, können nun die Fensterscheiben eingesetzt werden. Schneiden Sie die Glasflächen entlang der Markierungslinie oder rings um die bedruckte Fläche aus, falls die Fenster in Aussparungen montiert werden. Probieren Sie mehrmals, ohne Kleber zu gebrauchen, ob die Scheiben auch wirklich passen.

Verwenden Sie einige Tropfen Kleber, bleiben Sie dabei aber so weit wie möglich vom Druck auf den Fensterscheiben weg. Setzen Sie dann die Fenster vorsichtig ein, sodaß möglichst wenig Korrekturen erforderlich sind. Da Sie mit Klebertropfen gearbeitet haben, haben Sie noch ein wenig Zeit für Korrekturen, bevor der Kleber abbindet.

Legen Sie das Modell mit der offenen Unterseite nach oben, damit die Lösungsmittel des Sekundenklebers abziehen können und keinen weißen Niederschlag auf den anderen Fenstern hinterläßt.

Mit Klebeband oder -folien lassen Vorhänge darstellen. Versandhauskataloge bieten gleichfalls eine gute Quelle für Vorhänge.

Wenn Sie das Gebäude von innen beleuchten wollen, sollten Sie an den Wänden reflektierende Folie verwenden, beispielsweise Alu-Folie. Achten Sie darauf, dass alle Fugen gut gespachtelt sind um das Herausdringen von Licht zu vermeiden.

 

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